Nachruf auf Christoph Graf zu Eulenburg
Von Eberhard Wisseler, Helmut Koch, Hartmut Schneider und Herbert Lucan
Am 6. April 2019 verstarb im Alter von 84 Jahren Christoph Graf zu Eulenburg, der bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand als Beauftragter für den Dienst auf dem
Lande der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck tätig war. Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung fand unter großer Anteilnahme am 27. April 2019 in Marburg statt.
Sein Berufsweg begann nach Jura- und Theologiestudium 1970 an der Landvolkshochschule Friedrichsdorf/Ts. als Dozent in der Fortbildung angehender Landwirte.
Hingehen zu den Menschen in den Dörfern, in ihren Lebens- und Arbeitsbereich - so verstand er seinen Dienst in der Kirche. In unzähligen Gesprächen, Vortragsabenden, Dorfwochen,
Studientagen, Seminaren lebte er diesen ganzheitlichen Auftrag als Berufung.
Seine Qualitäten führten dazu, dass er zu besonderen Aufgaben gewählt und berufen wurde. Dazu zählte der Vorstand des Ausschusses der Dienste auf dem Lande (ADL) in
der Ev. Kirche in Deutschland (EKD), der kirchliche Europäische Arbeitskreis für Landfragen und die Mitarbeitervertretung der EKKW sowie die Mitwirkung in der bundesweiten Agrarsozialen
Gesellschaft. Im Landvolkdienst der Männerarbeit der EKD führte er u. a. Begegnungstagungen für bäuerliche Familien in den Evangelischen Kirchen in Südwestdeutschland, dem Elsaß und der Schweiz
(„Ev. Landvolktage“) durch
Besonders wichtig war Graf zu Eulenburg die Partnerschaftsarbeit mit Ev. Landeskirchen in der damaligen DDR (Thüringen und Kirchenprovinz Sachsen). Nach 1989
wurden gemeinsame Tagungen der Ev. Akademien weitergeführt; sie dienten dem Zusammenwachsen der Kirchen und Menschen. Als gebürtigem Ostpreußen waren ihm stets die Völkerverständigung in
europäischer Dimension und der Ost-West-Dialog ein besonderes Herzensanliegen.
Gegen Ende seiner Dienstzeit hat sich Graf zu Eulenburg noch einmal mit Energie und Herzblut bei der Gründung der Landwirtschaftlichen Familienberatung eingesetzt
(„Familie & Betrieb“), getreu dem Wort „Menschen stärken – Sachen klären“.
Menschenfreundlichkeit und ein , aufrichtiger Einsatz für die Menschen auf dem Lande und in der Landwirtschaft kennzeichneten seinen Berufsweg. Stil,
Bescheidenheit, Wahrhaftigkeit, Fairness und tiefer Gerechtigkeitssinn brachten ihm große Anerkennung und Wertschätzung als Kollege und Mensch.
Im Dienst auf dem Lande hinterließ er als Freund und untadeliges Vorbild eine schmerzliche Lücke. So nahm denn auch eine große Zahl ehemaliger Weggefährten in
tiefer Trauer Abschied. Seine Landeskirche und ehemalige Dienststelle sind ihm zu großem Dank verpflichtet.
Für das Referat Wirtschaft Arbeit Soziales Fachstelle Ländlicher Raum der EKKW Koch, Wisseler, (Dienst auf dem Land) Schneider (Familie und
Betrieb), Lucan (ehem. Referatsleiter)
Foto: privat