Im vergangenen Jahr fand zum 25. Mal das Kulturseminar für Erwerbslose statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer blickten gemeinsam zurück. Hierbei ist ein Koffer voller Erinnerungen, Mahnungen und Hoffnungen entstanden. Als Ergebnis liegt jetzt eine Publikation vor, die einerseits nachdenklich stimmt, die andererseits aber auch zeigt, wie wichtig diese Arbeit ist (diese können Interessierte beim Referat WAS erhalten). Viele haben mehrfach teilgenommen und genau das gefunden, was ihnen unsere Gesellschaft mitunter versagt: Wertschätzung, Würde, Verständnis - christlich ausgedrückt: Nächstenliebe.
Als 1997 zum ersten Mal das Kulturseminar für Erwerbslose stattfand, waren mehr als vier Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Das Ende der Vollbeschäftigung und einer Zukunft ohne Arbeit wurde vorausgesagt. Mittlerweile ist das Jahr 2021, und Jahr für Jahr, diesmal zum fünfundzwanzigsten Mal, treffen sich Erwerbslose, Hartz 4-Bezieher, von Armut Betroffene zu einem Seminar, das mit kreativen Mitteln auf ihre Situation aufmerksam machen will.
Als Träger arbeiten das Referat Wirtschaft-Arbeit-Soziales der EKKW, das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung (ZGV) der EKHN sowie die Betriebsseelsorge im Bistum Mainz zusammen. Verantwortlich für die Realisierung sind die Kunstpädagogen Martina Bodenmüller und Holger Wilmesmeier, Marion Schick vom ZGV sowie Ralf Weidner vom Referat Wirtschaft-Arbeit-Soziales.
Im diesjährigen Kulturseminar wurde inhaltlich zunächst zurück geschaut auf das Geschaffene. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass sich bedauerlicherweise an ihrer Lebenssituation wenig geändert hat. Mit 15,9 Prozent hat die Armutsquote 2020 in Deutschland einen historischen Wert erreicht. Es ist die größte gemessene Armut seit der Wiedervereinigung. Immer noch bedeutet Armut, dass Einsamkeit, Scham, Verlust der Lebenszusammenhänge und Isolation real werden. Umso wichtiger ist das jährliche Kulturseminar. Hierzu wurden einige Originaltöne gesammelt und in einem Podcast zusammengestellt. Über den LINK ZUM PODCAST können Sie die Gedanken hören.
Während des diesjährigen Seminars erarbeiteten die Teilnehmenden individuelle Bilder und Collagen zu ihrer Lebenssituation. Diese sind Inhalt eines Zukunftskoffers, der auch künftig dazu dienen soll, anlässlich unterschiedlichster Veranstaltungen auf die Situation von Erwerbslosen aufmerksam zu machen. Der Koffer kann beim Veranstalter ausgeliehen werden. Hierzu bitte Ralf Weidner kontaktieren.
Der BGE Podcast startet am 12. August 2021.
Wir haben zahlreiche Persönlichkeiten gefunden, die sich mit uns über das Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen", über ihre Gedanken dazu, über ihre Bedenken und über Chancen unterhalten haben.
Wir starten am 12. August 2021 mit dem ersten Interview. Ab diesem Zeitpunkt werden wir wöchentlich, bis Ende September ein neues Interview online stellen. Der Podcast ist auf den gängigen Plattformen verfügbar, oder direkt unter dem folgenden Link:
Heute erscheint der Report „Jobcenter der Zukunft“. Der Evangelische Verband KWA hat dafür in 16 deutschen Städten Praxis-Expert*innen danach gefragt, was gut und was schiefläuft im Jobcenter. In zehn Thesen stellt der KWA eine eigene Vision für die umstrittene Behörde vor.
„Hartz IV überwinden!“ heißt es derzeit in der Politik. Kurz vor der Bundestagswahl kündigen verschiedene Parteien an, Hartz IV umbauen oder sogar abschaffen zu wollen. Den dafür zuständigen Behörden, den Jobcentern, könnte ein tiefgreifender Wandel bevorstehen. Aber in welche Richtung?
Der KWA-Report ist ein Beitrag zur politischen Debatte um eine Behörde, die unser soziales Klima prägt wie kaum eine andere. Über fünf Millionen Menschen in Deutschland sind auf Geldzahlungen und Fördermaßnahmen nach Hartz IV existenziell angewiesen. Für viele von ihnen sind damit jedoch auch Ängste und Ausgrenzungserfahrungen verbunden. Der KWA macht Vorschläge für ein Jobcenter, das Menschen motiviert statt bestraft, Abläufe vereinfacht statt verkompliziert und Armut bekämpft statt verfestigt.
Forderungen von KWA und Diakonie zum Thema werden am 25. Juni 2021 (10-16 Uhr) im Rahmen einer Onlinetagung mit Mitgliedern des Deutschen Bundestages und Expert*innen aus Praxis und Wissenschaft diskutiert.
Print-Ausgabe:
32 Seiten, Preis: 2,50 Euro, Bestellung: info@kwa-ekd.de,
Online-Tagung am 25.6., 10-16 Uhr
Jobcenter der Zukunft – Existenzsicherung neu denken
Kooperation mit Diakonie Deutschland
Anmeldung zum Livestream: eveeno.com/273380331
16. -18. September 2022 in der evangelischen Bildungsstätte Hofgeismar
Für alle die sich Stärkung im Arbeitsalltag wünschen.
Für Suchende, die Ihre Erfahrungen mit Konflikten in der Arbeitswelt teilen möchten
Hilfesuchende bei Konflikten in der Arbeitswelt
Wir geben Raum und Zeit Erfahrungen und Geschichten auszutauschen
Es gibt Gelegenheit rechtliche Fragen anzusprechen
Wir bieten Aussichten, Ansichten und Einsichten
Wir üben mit Methode z.B. schwierige Gespräche zu führen.
Hier sind sie wichtig. Flyerdownload
Anmeldung mit Angabe Ihrer Adressdaten auch direkt
an diese Mailadresse arbeitswelt@ekkw.de
Informationen: Peter Grohme Tel.: 0172-5358857
30. März um 18:30 Uhr
im Gastraum im Nationalparkzentrum Vöhl,
Weg zur Wildnis 1, Vöhl-Herzhausen
Es gilt die 3G Regelung
Mit unseren Gästen:
Elke Jesinghausen
Inhaberin eines Autohauses und Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Hessen
Michael Schrameck
geschäftsführender Gesellschafter von Regio. Mobil Carsharing
Nico Wirth
Stabstelle Klimaschutz des Landkreises Waldeck-Frankenberg
Gemeinsam im Netzwerk Toleranz Waldeck-Frankenbergdiskutieren wir über Fragen die uns gestern noch fern erschienen und plötzlich ganz nah sind.
Warum muss es ein SUV sein?
Sprit sparen in neuen Dimensionen denken?
Fahrzeuge teilen, Carsharing auf dem Dorf?
Wege vermeiden durch Workspaces?
Günstiger ÖPNV für alle?
Wir freuen uns wenn Sie dabei sind und sich dazu per Mail bei Ursula Müller anmelden.
Moderation: Peter Grohme, Bildungsreferent der EKKW; Ursula Müller, Koordinatorin des Netzwerks für Toleranz Waldeck-Frankenberg.
Das Netzwerk für Toleranz Waldeck-Frankenberg wird als Partnerschaft für Demokratie aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesfamilienministeriums sowie durch das Hessische Innenministerium gefördert.
Rückfragen und Anmeldungen können Sie gerne an peter.grohme(at)ekkw.de stellen.
Geben sie die Einladung gerne weiter Download Einladung
ONLINE-DISKUSSION am Mittwoch 23.Juni
2021
Die da oben! Parteien – Gewerkschaften – Kirchen
Globalisierung, Wertewandel, Individualisierung und Säkularisierung – diese Stichworte stehen neben vielen anderen für geänderte politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen von Regierungshandeln und politischen Entscheidungen. Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und andere Großorganisationen, die lange Zeit die gesellschaftliche Kultur in Deutschland (mit-)prägten, haben – nicht zuletzt angesichts schwindender Mitgliederzahlen – an Einfluss verloren, zumindest aber stecken Sie in der Krise.
Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die nächste Online-StreitBar
am Mittwoch, 23. Juni, von 19.00 – 20.30 Uhr
Die Veranstaltung wird über Big Blue Button durchgeführt. Der Link wird Ihnen zwei Tage vorher zugesandt.
Als Zuhörer*innen, können Sie im Vorfeld der Veranstaltung bereits Fragen stellen. Dazu stellen wir ein Padlet zur Verfügung - der Link wird mit der Anmeldung zugesandt. Während der Veranstaltung sind Fragen über einen Chat möglich.
Es diskutieren:
Kerstin Kleine, Öffentlichkeitsbeauftragte des Kirchenkreises Twiste-Eisenberg der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck
Holger Kindler, Organisationssekretär DGB Nordhessen
Sina Best, Mitglied des Kreistags für die Fraktion der SPD
Moderation: Peter Grohme, Bildungsreferent der EKKW; Dr. Jürgen Römer, Fachdienstleiter Dorf- und Regionalentwicklung; Ursula Müller, Koordinatorin des Netzwerks für Toleranz Waldeck-Frankenberg.
Das Netzwerk für Toleranz Waldeck-Frankenberg wird als Partnerschaft für Demokratie aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesfamilienministeriums sowie durch das Hessische Innenministerium gefördert.
Rückfragen und Anmeldungen können Sie gerne an ursula.mueller@lkwafkb.de
stellen.
Kraft für den Alltag tanken,
Widerstandsfähigkeit im Berufsleben aufbauen, psychische Belastung abbauen
Mit dem Angebot möchten wir sie einladen sich etwas zu gönnen. Sie erfahren Stärkung für die alltäglichen Belastungen des Berufsalltags.
Alltag in der Arbeitswelt, das heißt oft einen täglichen Kampf gegen innere und äußere Bedrängung zu führen.
Wir können die Welt in uns und um uns herum verändern.
Der Herzkreis und die Grundübungen der Kraft begleiten uns auf einem Stück ge-meinsamen Weges. Sie zeigen Ihnen Mög-lichkeiten, Ihr Selbstbewusstsein und Ihr
Selbstwertgefühl zu stärken.
Wir schaffen Raum für Gespräche:
• Recht haben und Recht bekommen
• Wie führe ich ein schwieriges Gespräch?
• Was nimmt mir die Angst vor dem Anderen?
• Sie haben die Möglichkeit weitere, eigene Themen einzubringen.
Zum 14. Hessischen Sozialforum stellte ein Bündnis aus sozialen Bewegungen und Bürgerinitiativen, aus Kirchen, Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbänden die Frage nach einem guten Leben für alle in den Mittelpunkt. Es fordert eine andere, alternative und soziale Politik in Hessen und einen politischen Neustart für Europa!
Mit diesen Worten hatte der Trägerkreis eingeladen, dem auch das Bündnis Soziale Gerechtigkeit in Hessen angehört. Und es kamen viele! Offensichtlich bewegt die soziale Frage die Menschen, gerade auch im Blick auf die Europawahl am kommenden Sonntag.
Der erste Teil des Tages fand im nahezu vollständig gefüllten Haus am Dom statt. Dort war ein bemerkenswerter Vortrag von Prof. Dr. Heribert Prantl, Jurist und Journalist der Süddeutschen Zeitung zu hören. Die anschließende Podiumsdiskussion zeigte sich als gelungener Abschluss des Vormittags. Die zweite Tageshälfte verlief OpenAir! Bei herrlichem Sonnenschein gab es eine Fortsetzung auf dem Paulsplatz.
„#umsetzen - 70 Jahre Grundgesetz -ein Grund zu feiern und zu kämpfen“. Bei Kultur, Musik und politischen Impulsen war das Bündnis soziale Gerechtigkeit mit einem Diskussionsstand zu Artikel 1 des Grundgesetzes und der Frage, was die Würde des Menschen heute bedeutet, mitten im Geschehen. Die Teilnehmer hatten Gelegenheit am „Würde-Thermometer“ ihre Einschätzung darüber abzugeben, wie sie sich selbst hierbei einbringen und wie sie unsere Gesellschaft wahrnehmen. Hieraus ergaben sich zahlreiche Gespräche und Diskussionen rund um Artikel 1 des Grundgesetzes.
Mit einer Veranstaltung im Frankfurter Haus am Dom, am 17.11.2021, hat das Bündnis Soziale Gerechtigkeit seine dreijährige Kampagne gegen Altersarmut beendet.
Problem erkannt, Problem gebannt?
Unter diesem Motto kamen Vertreterinnen und Vertreter des Bündnis Soziale Gerechtigkeit mit zwei Vertretern der Landesregierung ins Gespräch. Dr. Ralf-Norbert Bartelt, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU im Hessischen Landtag, sowie Felix Martin, sozialpolitischer Sprecher von Die GRÜNEN in Hessen, stellten sich den Fragen. Gegliedert war der Abend in die Themenbereiche, die auch schon zu Beginn der Kampagne im Mittelpunkt standen: Arbeit und Rente, soziale Infrastruktur sowie Wohnen.
Für Interessenten wurde die Veranstaltung aufgezeichnet und kann auf dem YouTube-Kanal des Hauses am Dom abgerufen werden.
Der Tag war bewusst gewählt! Am 17. Oktober, Weltarmutstag der Vereinten Nationen, hat das Hessische Bündnis Soziale Gerechtigkeit in Hessen eine für zwei Jahre geplante Kampagne gegen Altersarmut gestartet. Grundlage ist ein Aufruf, im dem die zentralen Themen und politischen Forderungen formuliert sind. Dieser Aufruf soll im Laufe der Kampagne an die politischen Verantwortungsträger übergeben werden. Weiterhin ist vorgesehen, mit vielfältigen dezentralen Aktionen in ganz Hessen, das Thema in die Gesellschaft zu tragen. Als Untertitel für die Kampagne wurde gewählt: „Heute die Armut von morgen bekämpfen“. Hiermit wird untermauert, dass die gesellschaftliche Debatte bis zu den politischen Entscheidungsträgern, längst überfällig ist.
Zur Auftakt-Veranstaltung waren namenhafte Persönlichkeiten eingeladen, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln das Thema bearbeiten. Dr. Thomas Wagner vom Haus am Dom, führte durch den Abend und konnte zu Beginn Herrn Professor Dr. Stefan Sell, von der Hochschule Koblenz begrüßen. Im Einführungsreferat von Professor Sell, einem der renommiertesten Armutsforscher Deutschlands, wurde innerhalb kürzester Zeit deutlich, dass es zu dem Thema keinen Aufschub mehr geben darf. Mit fundiertem wissenschaftlichem Basiswissen und einer beeindruckenden Rhetorik war die Handlungsdramatik im gut gefüllten Saal des Hauses am Dom mit Händen zu greifen.
Die Thematik wurde im Anschluss mit einem Podiumsgespräch weiter vertieft und ergänzt. Die von Ralf Weidner (EKKW) moderierte Runde, setzte Sich zusammen aus: Erika Biehn Vorsitzende des Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter, Dagmar Jung, Sprecherin des Netzwerkes Leben im Alter, in der EKHN, Eva-Maria Winckelmann, Verbandsdirektorin beim Deutschen Mieterbund Hessen und Sandro Witt, stellv. Vorsitzender des DGB Bezirk Hessen-Thüringen. Alle vier TeilnehmerInnen berichteten aus Ihrem jeweiligen spezifischen Fachblick heraus relevantes zur Thematik Altersarmut.
Nach dieser Runde hatten alle Besucher Gelegenheit, mit den Gesprächsteilnehmern sowie weiteren kompetenten AnsprechpartnerInnen, an fünf unterschiedlichen Ständen ins Gespräch zu kommen. Beendet wurde der Abend mit einem Ausblick von Professor Sell.
Die Spitzenvertreterinnen und -vertreter der evangelischen und katholischen Kirchen sowie der DGB-Gewerkschaften in Hessen haben sich zu ihrem traditionellen Austausch am 03. Juni 2019, in Frankfurt getroffen. Schwerpunkt des Gespräches war die Frage der Altersarmut. Ein Thema, dem von Kirchen und Gewerkschaften gleichermaßen eine hohe Bedeutung für den sozialen Zusammenhalt beigemessen wird. Nicht zuletzt wird das auch durch den Zusammenschluss der Sozial- und Wohlfahrtsverbände deutlich, die das ‚Bündnis für soziale Gerechtigkeit‘ gegründet haben, um eine Kampagne gegen die Altersarmut zu starten. Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident, sagt dazu: „Armut darf nicht bagatellisiert werden. Es ist nach wie vor eines der großen Probleme unserer Gesellschaft. Gerade eine Wohlstandsgesellschaft hat eine besondere Verantwortung für die Menschen, die aufgrund persönlicher oder struktureller Bedingungen Armut nicht überwinden können. Es geht auch darum, Reichtum zu nutzen, um soziale Qualität zu fördern. Dazu gehören vor allem weitere Investitionen in Infrastruktur und Bildung, um Chancen- und Teilhabegerechtigkeit zu fördern.“
Der Mainzer Bischof Prof. Dr. Kohlgraf sprach die Frage der Geschlechtergerechtigkeit an und wies auf die besondere Situation der Frauen hin: „Zum Erschrecken vieler heißt es immer öfter: arm, alt – weiblich! Die Alterssicherungseinkünfte von Frauen sind in Deutschland nicht halb so hoch wie die der Männer. Auch diese Situation müssen wir für die Gestaltung unseres Rentensystems in den Blick nehmen.“ Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB-Bezirks ergänzt: „Eine wichtige Herausforderung stellt in den kommenden Jahren die Zukunft der Alterssicherung dar. In Hessen bezogen Rentnerinnen und Rentner 2017 durchschnittlich nur 847 Euro. Davon kann niemand im Alter würdevoll leben. Es wird ein neues Leistungs¬versprechen der Sozialversicherungssysteme benötigt. Die Stabilisierung des Rentenniveaus im vergangenen Jahr war ein guter Anstoß, um dem Thema Altersarmut zu begegnen. Nun müssen weitere Schritte folgen: Mit der geplanten Einführung einer Grundrente wird die Lebensleistung von Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gewürdigt, die über mehrere Jahrzehnte Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Ihre Anwartschaften liegen allerdings unterhalb der Grundsicherung.
Es ist ein Gebot der Gerechtigkeit und des Respekts, dass niedrige Einkommen langjähriger Beitragszahlerinnen und Beitragszahler in der Rente höher bewertet werden. Die Grundrente ändert allerdings nichts daran, dass das wirksamste Mittel – gegen drohende Altersarmut und massenhaften sozialen Abstieg im Alter – gute Arbeit und faire Löhne sind. Außerdem muss das Rentenniveau insgesamt auf mindestens 50 Prozent angehoben werden.“
Zum Schluss wurde noch angeregt, den Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main im Jahr 2021, als Abschluss-Podium für die Kampagne des Bündnis Soziale Gerechtigkeit in Hessen zu nutzen. Ralf Weidner wird diese Thematik im nächsten Bündnistreffen einbringen.
Am Gespräch nahmen u.a. teil:
Bischof Dr. Georg Bätzing (Bistum Limburg), Bischof Prof. Dr. Peter Kohlgraf (Bistum Mainz), Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez (Bistum Fulda), Dr. Wolfgang Pax (Kommissariat der Katholischen Bischöfe im Lande Hessen),Kirchenpräsident Dr. Volker Jung und stellv. Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau), Vizepräsident Dr. Volker Knöppel (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck), Präses Manfred Rekowski (Evangelische Kirche im Rheinland), Oberkirchenrat Jörn Dulige (Evangelisches Büro Hessen), Ralf Weidner (Referat Wirtschaft - Arbeit - Soziales der Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck), Bezirksvorsitzender Michael Rudolph (DGB Hessen-Thüringen), Landesbezirksleiter Jürgen Bothner (ver.di Hessen), Michael Ebenau (IG Metall Bezirk Mitte), Markus Hüschenbett (Landesvorstand GdP Hessen).
Quelle: DGB / Alexandre da Silva
Der Termin war bewusst gewählt. Bereits 1992 wurde der 17. Oktober von den Vereinten Nationen zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut erklärt. Dies hat das Bündnis für Soziale Gerechtigkeit in Hessen im Jahr 2018 zum Anlass genommen, eine Kampagne über Altersarmut zu starten. Ein Jahr danach, wiederum am 17. Oktober, diesmal in Wiesbaden, gab es in Sichtweite zum Landtag eine Podiumsdiskussion, die den begonnen Dialog fortsetzte. Zu Beginn des Abends wurde im gut gefüllten Friedrich-Naumann-Saal ein Videozusammenschnitt eingespielt. Dieser entstammte einem Filmprojekt anlässlich des Kulturseminars für Erwerbslose 2019 in Bad-Hersfeld (Link zum Film unten).
Bemerkenswert ging es weiter mit Prof. Dr. Ernst-Ulrich Huster, der einen Überblick zu aktuellen Fragen von Altersarmut gab. Zum darauffolgenden Austausch fanden sich Janine Wissler (Partei Die Linke) sowie Michael Rudolph (DGB und Sprecher des Bündnis Soziale Gerechtigkeit) ein. Durch das folgende Gespräch führte Pit von Bebenburg (Frankfurter Rundschau). Im Dialog wurde deutlich, dass im Untertitel der Veranstaltung das eigentliche Thema liegt. „Ein Problem, viele Ursachen“! Dem entsprechend verlief auch das Gespräch. Von Bedürftigkeitsprüfung über biografischer Wandel bis zur Tarifbindung wurde klar, dass es hier keine einfachen Lösungen gibt.
Aus diesem Grund wurde auch zum Schluss des Abends deutlich, dass der öffentliche Diskurs auf vielen Ebenen und mit unterschiedlichsten Zugängen weitergehen soll. Dem wird sich das Bündnis auch im kommenden Jahr weiter annehmen. Wir danken allen Beteiligten für einen gelungenen Abend.
Ralf Weidner, Referat Wirtschaft-Arbeit-Soziales der Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und Geschäftsführer des Bündnis Soziale Gerechtigkeit in Hessen
Link zum Filmprojekt des Kulturseminars für Erwerbslose 2019
Am Dienstag den 02. Mai 2017, hat in Hanau der Erste von zwei Terminen zur Diskussion über Konzepte eines Bedingungslosen Grundeinkommen statt gefunden. Der Abend wurde veranstaltet in Kooperation des Referates Wirtschaft - Arbeit - Soziales der Ev. Kirche von Kurhessen - Waldeck und dem Evangelischen Forum Hanau. Auf dem Podium diskutierten: Axel Ebbecke (Unternehmer, Schöneck), Ulrike Eifler (DGB, Hanau), Dr. Sascha Raabe (MdB, Hanau) sowie Prof. Dr. Dieter Zapf (Goethe-Universität, Frankfurt). ...mehr lesen
Zum zweiten Abend hatten wir am 16. Mai 2017 nach Hanau eingeladen. Der Abend wurde wie beim letzten mal, veranstaltet in Kooperation des Referates Wirtschaft - Arbeit - Soziales der Evangelischen Kirche von Kurhessen - Waldeck und dem Evangelischen Forum Hanau. Und auch diesmal füllte sich der Saal wieder. Das Podium dazu war hochkarätig besetzt mit: Heike Hengster (Agentur für Arbeit, Hanau), Prof. Dr. Reiner Kessler (Philipps-Universität, Marburg), Uwe Seibel (Diakonie in Hessen, Kassel) und Dr. Gunther Quidde (IHK, Hanau). ...mehr lesen